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One Penny Black - Die erste Briefmarke der Welt

... oder vielleicht sogar das erste "Pre-Paid"-System der Welt ...

Anlass: Sonderpostwertzeichen mit Zuschlag, Serie:„Tag der Briefmarke“ Thema: „175 Jahre Briefmarken“ 

In Großbritannien fiel vor 175 Jahren der Startschuss für die Erfolgsgeschichte der Briefmarke. 1837 schlug der Engländer Sir Rowland Hill (1795–1879) die Einführung eines Einheitsportos für inländische Postsendungen unabhängig von der Zustelldistanz vor. Dieses sollte bereits vom Absender vorausbezahlt werden und nicht - wie bis dahin üblich - vom Empfänger einer Postsendung. 
Er schlug vor, kleine Papierstücke zu drucken - auf der Rückseite mit Leim bestrichen -, die vom Absender durch Anfeuchten auf einem Poststück befestigt werden konnten. Sie sollten anzeigen, dass das Porto vorausbezahlt wurde. Am 6. Mai 1840 erschienen die ersten beiden aufklebbaren Postwertzeichen der Welt mit dem Porträt von Königin Victoria: eine schwarze Marke mit dem Nominalwert 1 Penny und eine blaue Marke mit dem Nominalwert 2 Pence. Philatelistisch werden bei gleichem Ausgabetag Marken mit niedrigerer Wertstufe zuerst katalogisiert.

Die „One Penny Black“ gilt deshalb als die erste Briefmarke der Geschichte. Neun Jahre später folgten die ersten deutschen Briefmarken: Am 1. November 1849 erschienen im Königreich Bayern drei Werte zu 1, 3 und 6 Kreuzern in den Farben Schwarz, Dunkelblau und Rotbraun. Vor allem der „Schwarze Einser“ ist bis heute ein begehrtes Sammlerstück unter Philatelisten. 

Briefmarken sind Zeitzeugen. An ihnen lassen sich politische Entwicklungen eines Landes genauso ablesen wie historische Ereignisse. Briefmarken sind aber auch Kunstwerke im Kleinformat. Auf wenigen Quadratzentimetern entführen sie den Betrachter über ihre Motive in andere Welten – in die Geschichte, die Kunst, die Architektur, die Natur und vieles mehr. In ihnen spiegelt sich das jeweilige Selbstverständnis der Staaten. Neue Briefmarkenausgaben sind deshalb kein Zufallsprodukt, sondern werden sorgfältig geplant. 

In Deutschland fällt die Entwicklung und Herstellung von Briefmarken seit 1998 in den Verantwortungsbereich des Bundesministeriums der Finanzen. Jedes Jahr erscheinen rund 50 neue Briefmarken.
Text-Quelle: Deutsche Post AG, Monatliche Ausgabe der Stempel&Informationen, Ausgabe 16 - 2015, Seite 3